Heute schon den Fernseher eingeschaltet? Aufgewachte Leute haben in Zeiten wie diesen wahrlich keinen Grund, noch ins Kino zu gehen. Denn was die Realität in den Fernsehnachrichten zu bieten hat, geht über jede schräge Komödie, jedes dramatische Drama und über jeden blutigen Horrorfilm hinaus, der heutzutage im Cinestar gezeigt wird.
Da wäre zum Beispiel ein Bundeskanzler, der extra zu seinem Freund nach Washington fliegt, damit er die vielen zusätzlichen Waffen nicht alle allein bezahlen muss, die er an die Ukraine liefern will. Oder ein grüner, ungeliebter Irrläufer, der allen Ernstes fordert, die Schuldenbremse zu lösen, um auf Pump neue Waffen finanzieren zu können, wenn schon keine mehr da sind, die man noch liefern könnte.
Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen, lautet ein Sprichwort, dessen Herkunft nicht genau geklärt ist - und das so auch nicht stimmt:
Tatsächlich gibt es sie noch: Menschen, die als Kinder oder gar junge Erwachsene selbst das Jahr 1945 miterlebt haben und noch darüber aus erster Hand berichten können, wie verbranntes Menschenfleisch riecht, oder wie es sich anfühlt, einen Anderen mit einer Panzerfaust getötet zu haben. Oder einfach, wie schockierend es ist, morgens im Bett neben seiner toten Mutter auf zu wachen.
Der Leipziger Sozialpädagoge Michael Oertel hat diesen Zeitzeugen eine sehenswerte Ausstellung gewidmet, mit der er derzeit durch das Land zieht.
Für seine Zeitzeugen-Schau „Geraubte Kindheit - wenn Erwachsene Krieg spielen“ sprach er mit Betroffenen in mehreren europäischen Ländern.
- ZUR AUSSTELLUNG:
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