1990 Wendejahr Weltmeister Rom

1954, 1974, 1990, 2014 – viermal wurde Deutschland Fußballweltmeister, und auch damals gab es jeweils unverkennbare Parallelen zur Lage der Nation. 1954 war es der wiedergewonnene Stolz nach Krieg und Nazi-Herrschaft, während das „Wirtschaftswunder“ Tempo aufnahm; 1974 war der post-68er Zeitgeist auf dem Höhepunkt, der sich auch auf dem Final-Rasen in München in einer ausufernden Haarpracht und langen Koteletten von Paul Breitner, dem Freizeit-Maoisten, manifestierte; 1990 beim Endspiel in Rom war das Glück von Mauerfall und Wiedervereinigung zur spielerischen Wucht geworden, und 2014 war Angela Merkel auf dem Gipfel ihrer Popularität, bevor die Flüchtlingskrise 2015/16 – „Wir schaffen das!“ – ihren Sinkflug einleitete.
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