Kriegsstrategie: Leidende Kinder
Und schon wieder ging kürzlich ein Bild um die Welt, das die Menschheit zu Tränen rührte. Diesmal war es das Foto des kleinen Omran Daqneesh aus Aleppo, der nicht wusste, was mit ihm geschehen war. Doch wenigstens wusste die Weltpresse gleich wieder auf der Stelle, worum es da ging – und dies wieder einmal vor jeder seriösen Untersuchung der Luftattacken. Für die Massenmedien stand zum vornherein fest: das war das volksfeindliche Assad-Regime im Verbund mit den bösen Russen – und deshalb müssen die endlich weg! Mit dieser schlagfertigen Logik blies natürlich auch Präsident Obama vor aller Welt in dasselbe Horn. Denn wie durch göttlichen Zufall fiel Obama kurz danach der Brief eines sechsjährigen amerikanischen Jungen in die Hand, der die Welt wieder einmal nicht nur zu Tränen rührte, sondern gleich auch noch zur Kriegsbereitschaft stimulierte. So, als würde sich der mächtigste Kriegspräsident aller Zeiten selbst jedes Gekritzels von Sechsjährigen annehmen, las Obama diesen