Wohnen in der DDR

Wohnungsbesetzungen in der DDR waren eine Art der Nutzung einer Wohnung unter Umgehung des staatlichen Wohnraumvergabemonopols. Eine andere verbreitete Bezeichnung war Schwarzwohnen. Das Phänomen war eine Folge der Wohnungsbaupolitik der DDR seit den frühen 1970er Jahren, die sich ganz auf den Bau von Großwohnsiedlungen in Plattenbauweise an den Rändern der Städte konzentrierte und die Altbaugebiete, vorwiegend in den Stadtzentren, weitgehend dem Verfall preisgab. Während es insgesamt einen erheblichen Wohnraummangel gab, standen in diesen Gebieten viele meist heruntergekommene Wohnungen leer. Diese Situation nutzten vor allem junge Leute, um sich selbständig Wohnraum zu verschaffen. Prinzipiell waren Wohnungsbesetzungen unpolitische, praktische Aktionen der Selbsthilfe und wurden auch von den Behörden so behandelt. Diese im alltäglichen Sprachgebrauch häufig so genannten Schwarzwohner machten aber durch die Unterwanderung der staatlichen Kontrolle Erfahrungen
Back to Top