Des Westens Freude über Russlands Söldner Putsch: Ein Satz mit X, war wohl nix!

Der neue Wallenstein Moskaus, der Stauffenberg Russlands, titelten die Medien. Die Superlative der Heldenzuschreibungen wurden euphorisch aus den Tasten geklimpert, in Jewgeni Prigoschin hat Europa seinen neuen Messias gefunden. Die Geheimwaffe, die Putin, den Schlächter und Mörder, endlich zur Strecke bringen wird, war geboren. Jene Kommentatoren, die in Prigoschin den größten und blutrünstigsten Kriegsverbrecher seit Jahrzehnten gesehen haben, machten binnen eines Samstags die geistige Transformation durch und beschrieben den gekauften Mörder und Schächer nun als lupenreinen Demokraten, Freiheits- und Widerstandskämpfer. Das alte wenngleich auch verlogene Zitat „der Feind meines Feindes, ist mein Freund“ wurde für alle Welt wieder einmal sichtbar. Bange Stunden verfolgte die westliche Elite den Umsturz. Putin sei bereits nach St. Petersburg geflohen, die russische Elite mit ihren Privatjets längst weg, kein Flug aus Moskau mehr buchbar, die Stadt abgeriegelt, der innere Feind steht wenige Minuten vor dem Kreml. Der bereits geputschte russische Staatschef habe sich mit ein paar tausend Tschetschenen verschanzt. Die nächsten 48 Stunden werden entscheidend, das Volk hat sich nun gegen den russischen Diktator endlich aufgelehnt, Russland wird dem Erdboden gleich gemacht. Und während also Europa und die USA samt Herrn Selensky vom großen Umsturz träumen, den Kriegsverbrecher Prigoschin zum Freiheitskämpfer und Helden verklären, kommt es eben immer anders als Selensky, Biden, Schmähammer, Macron, die Polen, die Briten und der Rest des blutrünstigsten Gesocks eben denken. Der Denkfehler schlechthin war, auf einen Söldner zu setzen. Denn Söldner springen, wie es der Name schon sagt, auf Befehl des Rubels. Und wenn der Kreml mehr bietet als Washington ist der neue Andreas Hofer am Don halt bald perdu Und hat, wie so oft, die Fronten gewechselt. Erstaunlich, dass Europas moralisch erhobene Führer ausgerechnet auf einen Kriegsverbrecher setzten, der einen Kriegsverbrecher dingfest machen soll. Erstaunlich, dass Europas Heerschaaren auf einen gekauften Heerführer setzten und tatsächlich glaubten, dass man mit exakt Soldaten ganz Russland binnen 48 Stunden einnehmen könnte. Erstaunlich, dass man das weltgrößte Atomarsenal lieber in den Händen des Herrn Prigoschin als in der Verantwortung des Herrn Putin gesehen hätte. Man hätte vielleicht weniger Stauffenberg oder Wallenstein zitieren sollen. Shakespeare hätte auch gereicht. „Viel Lärm um nichts“. Oder ein Satz mit X, war wohl nix.
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