Tote WM-Wanderarbeiter in Katar – Carsten Stahl rechnet mit Politik ab

Die Leiche von Sanjib Ray (24) schickten sie in einer Holzkiste zurück nach Nepal, dazu ein Brief des Arbeitgebers: Wir konnten nichts mehr für ihn tun. Was der Bauunternehmer in Katar für Sanjib tat: Er ließ ihn bei 45 Grad im Schatten schuften, zwölf Stunden am Tag. Er gab ihm nicht genug Wasser. Er brachte ihn erst ins Krankenhaus, als Sanjib das Bewusstsein verlor. Zu retten war der Bauarbeiter aus Nepal da tatsächlich nicht mehr. Seit die Fifa 2010 die WM nach Katar vergab, wird dort gebaut wie verrückt. Stadien, Straßen und Hotels, dafür braucht es Steine, Beton und Menschenmaterial. Letzteres finden Bauunternehmer reichlich in Südasien und Afrika: Zwei Millionen Wanderarbeiter schuften in Katar, und wenn ein paar von ihnen sterben, dann holt man eben Neue nach. Sanjib starb am 27. September 2021. Ein Kollege aus Doha rief bei Bruder Ranjit an: „Sanjib ist tot.“ Er habe sich schlecht gefühlt und hinlegen wollen. Als der Kollege
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