Hört das Lied der finstern Nacht

Text und Musik: Erhard Anger 1961 / 1973, Mitwirkende: Petra Klußmann und ich. Das Lied passt gut in die Sechziger Jahre: Das starke Interesse an der Sünde und an der Nacht als dem (ekelhaften?) Ort der Sünde entspricht dem Geist der Zeit vor 1968. Dazu passt auch, dass in diesem Lied alle, die als Sünder dargestellt werden, Juden sind. Der, der das Todesurteil gesprochen und seine Vollstreckung befohlen hat, der machtvolle Heide Pontius Pilatus, bleibt unerwähnt. Er ist ja auch der Vertreter der Staatsgewalt; und die Lutherischen waren bis über 1968 hinaus mehrheitlich staatsfromm, und die Staatsgewallt war ihnen (gemäß der lutherischen Zwei-Reiche-Lehre) Gottes linke Hand, wie die Kirche seine rechte war. Und viele von ihnen hatten damals immer noch Schwierigkeiten mit dem Grundsatz unseres Grundgesetzes: “Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“ und nicht von einer gottgegebenen Obrigkeit.
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