Statt Arzt zum Heiler - Die Germanische Neue Medizin

Jacqueline Klaus hat ihren Vater verloren. Er starb an Krebs, weil er im Vertrauen auf die Methoden der Germanischen Neuen Medizin (GNM) jegliche wissenschaftsbasierte medizinische Behandlung abgelehnt hatte. Philipp erzählt, dass er als Kind keine Schmerzmittel oder Antibiotika nehmen durfte, weil seine Mutter an die GNM glaubte. Er hat in der Szene Holocaustleugnung und Antisemitismus erlebt und sollte eine gepackte Tasche unter dem Bett haben. Die Germanische Neue Medizin behauptet: Schockerlebnisse und Konflikte seien die Ursache für  fast alle Krankheiten. Patienten müssten ihre Konflikte lösen, dann verschwinde auch die Krankheit, sogar lebensgefährliche Erkrankungen wie Krebs. Diese Thesen haben bereits Menschenleben gekostet - auch weil sie Misstrauen säen in evidenzbasierte Medizin. Die GNM basiert auf antisemitischen Verschwörungsbehauptungen ihres Erfinders Ryke Geerd Hamer. Ihm war bereits 1986 die ärztliche Approbation entzogen worden. Er saß mehrfach im Gefängnis, weil er Patienten geschadet hatte, bis hin zu Todesfällen. 2017 ist Hamer verstorben. Doch andere sogenannte Heiler verbreiten seine Lehre bis heute. Reporter:innen von MDR investigativ gehen einem Beispiel aus Niedersachsen nach. Gemeinsam mit einer Onkologin entwickeln sie eine fiktive Krebsdiagnose und wollen wissen, was der sogenannte Heiler in Niedersachsen in diesem Fall rät.
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