Die Züchtung des Supermenschen? | Hintergründe zum Transhumanismus und der Bevölkerungspolitik...
Unter Eugenik wird die Lehre von der Verbesserung der biologischen Erbgutinformation des Menschen verstanden, mit dem Vorhaben, über die Auslese bzw. der selektiven Zucht, den Evolutionsverlauf des Menschen unter Eigenregie steuern zu können.
Der Begriff Eugenik stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „von edler Abstammung“ oder auch „edel geboren“.
Die theoretische Prämisse, basierend auf der darwinistischen Evolutions- bzw. Selektionstheorie und den aufgezeigten Entwicklungsgesetzen der Tier- und Pflanzenwelten, war es eine Degeneration der Gesellschaft bzw. der sogenannten menschlichen Rassen entgegenzuwirken. Dies sei auch nach Charles Darwins Auffassung, die Haupttriebkraft der Evolution zu neuen Arten, sozusagen das Prinzip des „Überleben des Stärkeren“. Die Auslese der Besten. So bahnte sich die Eugenik von der einst pseudowissenschaftlichen Rassenideologie, ihren Weg über die sozialdarwinistische Naturlehre zu den empirischen Wissenschaften.
Eine Brücke zur Eugenik bildete der britische Ökonom Thomas Malthus. Er beschrieb 1798, in seinem vierbändigen Essay „Bevölkerungsgesetz“, dass die Überbevölkerung in Anbetracht der begrenzten Ressourcen ein Problem für die Entwicklung der Ökonomie sowie der Gesellschaft darstelle. Er war der Meinung, dass ein Mensch, der keinen Mehrwert für die Wirtschaft und der Gesellschaft einbringe, nicht das mindeste Recht zu leben habe.
Unter ähnlichen Motiven wurden bekanntermaßen auch einst britische Sträflinge zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert nach Australien deportiert, die Ureinwohner massakriert und der Kontinent als sogenannte Sträflingskolonie neu begründet, um die britische Gesellschaft von Kriminellen zu bereinigen.
Die Eugenik wurde schließlich 1869, durch den britischen Anthropologen Francis Galton begründet. Galton war nicht nur der geistige Anhänger Charles Darwins, sondern auch dessen Cousin. Er war der Annahme, dass die Vermehrung sozial höhergestellter Personen mit hochwertigen Erbanlagen, die er als geistige Elite bezeichnete eher gering sei zu dem Anteil von sozial schwachgestellten mit minderwertigem Erbgut. Dieses Missverhältnis galt es zu korrigieren. So sollten die Erbanlagen laut Galton durch fortschrittlich geltende Maßnahmen, wie z. B. durch Empfängnisverhütung, Geburtenkontrolle und Zwangssterilisation durch politische Beschlüsse langfristig verbessert werden.
Diese sozialutopischen Visionen waren zwischen dem 19. Und 20. Jahrhundert vor allem in Amerika und westeuropäischen Ländern weitverbreitet und wurden breit diskutiert. Jedoch reichen Thesen weit in die Renaissance und bis nach Platon zurück. Oder gar noch etwas weiter...
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