PUTINS KRIEG - LINDNER IN KIEW: „Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen“ | WELT Newsstream

PUTINS KRIEG - LINDNER IN KIEW: „Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen“ | WELT Newsstream Der Himmel über Kiew ist strahlend blau, es ist ein sonniger und warmer Tag. Der Verkehr rollt, Fußgänger flanieren durch das Stadtzentrum, Cafés und Restaurants sind geöffnet. Alltag in einer Millionenstadt - doch es ist eine Stadt im Kriegszustand. Mitten in der Altstadt auf dem Michaelsplatz steht Bundesfinanzminister Christian Lindner, spricht mit ukrainischen Soldaten und besichtigt erbeutete russische Panzer. Nicht weit weg davon hat er vorher an der Mauer des Michaelsklosters einen Kranz niedergelegt. Meterlang sind dort Fotos gefallener Soldaten zu sehen. Lindner wirkt nachdenklich. Er sagt, der Krieg sei nichts Abstraktes, sondern verursache viel menschliches Leid. Zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor nun fast anderthalb Jahren ist der FDP-Chef nach Kiew gekommen - in die Hauptstadt eines Landes, dass sich in einem existenzbedrohenden Krieg befindet. Lindner ist über Nacht mit einer kleinen Zahl Begleiter mit dem Zug aus Polen gekommen. Am Montagmorgen steigt er - wie vor ihm bereits Kanzler Olaf Scholz (SPD) und mehrere Bundesminister - am Bahnhof in Kiew aus, begrüßt wird er vom deutschen Botschafter Martin Jäger. Es gehe ihm - so weit wie dies möglich sei - darum, zu erfahren, wie der Alltag der Menschen während des schrecklichen Kriegs sei, sagt Lindner. «Es ist immer ein anderer Eindruck, den man sich macht, wenn man selber vor Ort ist, als wenn man sich in Washington oder Brüssel oder Berlin in Sitzungsräumen trifft.» 2020 sei er in Kiew gewesen und habe damals den Eindruck gewonnen, die Ukraine strebe nach Westen. Genau deswegen sei das Land von Russland überfallen worden. Dann kommt die Botschaft, die sie hier in Kiew hören wollen: Deutschland werde weiter Schulter an Schulter an der Seite der Ukraine stehen, sagt Lindner. «Hier geht es um die Zukunft der europäischen Friedens- und Freiheitsordnung.» Die Ukraine verteidige liberale westliche Werte. Zum Frühstück trifft er sich mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko. Ein Thema seien auch die Lieferung von Flugabwehrsystemen und Waffen mit großer Reichweite gewesen, teilt Klitschko mit. Mit Blick auf weitere Waffenlieferungen läuft derzeit eine Debatte über eine mögliche Abgabe deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus. Die Ukraine macht Druck auf die Bundesregierung, Kiew diese zu liefern, um die Verteidigung gegen Russland zu stärken. Scholz hatte sich am Sonntag im ZDF zurückhaltend dazu geäußert. So wie in der Vergangenheit werde die Bundesregierung jede einzelne Entscheidung immer sehr sorgfältig überprüfen, sagte er. Lindner wird in Kiew deutlicher. Nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Finanzminister Serhij Martschenko sagt er auf eine Frage zum Thema Taurus, es gelte das übliche Verfahren. Deutschland werde im Kreis der Verbündeten beraten, was benötigt werde und was möglich sei. Und dann: «Da ich weiß, dass viele für eine solche Unterstützung Sympathie haben, wie ich selbst auch, hoffe ich auf eine baldige, sehr baldige Klärung dieser Fragen.» Das sind klare Worte. «Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen», sagt der Finanzminister. «Deshalb ist es auch Teil unserer Verantwortung, dass die Durchhaltefähigkeit der Ukraine immer größer ist als die Bösartigkeit, die von Putins Krieg ausgeht.» Die Bundesregierung wolle deshalb weiterhin alles in ihrer Macht stehende tun, um auch die militärischen Fähigkeiten der Ukraine zu stärken. Dazu sei bereits viel unternommen worden. #weltnachrichtensender #russland #ukraine Abonniere den WELT YouTube Channel WELT DOKUS Channel WELT Podcast Channel Kurznachrichten auf WELT Netzreporter Channel Der WELT Nachrichten-Livestream Die Top-Nachrichten auf Die Mediathek auf WELT Nachrichtensender auf Instagram WELT auf Instagram In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen. Danke für Eurer Verständnis - das WELT-Team Video 2023 erstellt
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