POLIZEIEINSATZ BEI TÜRKISCHEN JOURNALISTEN IN HESSEN: “In der Türkei wird das sehr ernst genommen“

POLIZEIEINSATZ BEI TÜRKISCHEN JOURNALISTEN IN HESSEN: “In der Türkei wird das sehr ernst genommen“ Die Türkei hat nach einer Durchsuchung bei Journalisten der türkischen Zeitung «Sabah» in Hessen den deutschen Botschafter einbestellt. Das teilte das türkische Außenministerium am Mittwoch mit. Hintergrund sei «die unbegründete Festnahme von Vertretern des Frankfurter Büros der Zeitung Sabah vonseiten der deutschen Polizei», hieß es in der Mitteilung. Die zuständige Staatsanwaltschaft sagte der Deutschen Presse-Agentur dagegen, es habe keine Festnahmen gegeben. In einer Mitteilung hieß es zudem, die Staatsanwaltschaft Darmstadt und die Polizei hätten am Mittwochmorgen in diesem Zusammenhang die Privatwohnungen von zwei 46 und 51 Jahre alten Journalisten in Mörfelden-Walldorf in Südhessen durchsucht. Nach Angaben der Ermittler besteht der Verdacht eines «gefährdenden Verbreitens personenbezogener Daten», wie es in Paragraf 126a des Strafgesetzbuches geregelt ist. Bei dem Einsatz seien Speichermedien und andere Beweismittel sichergestellt worden. Nähere Angaben wollten die Ermittler wegen des laufenden Verfahrens nicht machen. Das türkische Außenministerium schrieb in der Mitteilung, die Journalisten seien einer haltlosen Anzeige eines Mitglieds der Gülen-Organisation zum Opfer gefallen. Die Türkei sieht die sogenannte Gülen-Bewegung hinter dem Putschversuch im Juli 2016 und listet diese als Terrororganisation. Sie brachte den Vorfall zudem in Zusammenhang mit der Parlaments- und Präsidentenwahl von Sonntag. Dass sich die Aktion unmittelbar nach der ersten Runde der Wahl ereignet habe, sei eine «vorsätzliche Handlung». Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Sicherheitsbehörden auf, unverzüglich Aufklärung über die Durchsuchungen zu liefern. Die Behörden müssten schnell und umfassend aufklären, was genau sie den «Sabah»-Journalisten vorwerfen. Transparenz sei das einzig wirksame Mittel gegen die Vorwürfe aus der Türkei. Bei der Präsidentenwahl in der Türkei am Sonntag hatte Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan die absolute Mehrheit knapp verfehlt und muss am 28. Mai gegen den Zweitplatzierten, Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu, in einer Stichwahl antreten. #weltnachrichtensender #türkei #diplomatie Abonniere den WELT YouTube Channel WELT DOKUS Channel WELT Podcast Channel Kurznachrichten auf WELT Netzreporter Channel Der WELT Nachrichten-Livestream Die Top-Nachrichten auf Die Mediathek auf WELT Nachrichtensender auf Instagram WELT auf Instagram In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen. Danke für Eurer Verständnis - das WELT-Team Video 2023 erstellt
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