Ist das Bildungssystem am Ende Ein Bestsellerautor kritisiert die Hochschulen und ihre einseitige Ideologie

English title: Is the education system at the end? A best selling author criticizes the colleges and its unique ideology Diese emotionale Rede von Jordan Peterson ist schon sehr ergreifen. Ich hoffe euch geht es genauso. Dennoch können hier einige Information mitgenommen werden: Der Guardian schreibt, er sei der wichtigste kanadische Denker seit Marshall McLuhan, und die New York Times nennt ihn den einflussreichsten Public Intellectual der Gegenwart. Jordan Peterson. Sie haben noch nie von ihm gehört? Keine Sorge: Auch Journalisten war er vor Kurzem noch kein Begriff. Bis Ende 2016 war Peterson ein unbekannter Psychologie-Professor an der Universität von Toronto. Dann führte Kanada ein neues Gesetz gegen die Diskriminierung von Menschen ein, die sich nicht auf ein Geschlecht festlegen und etwa mit geschlechtsneutralen Pronomen angesprochen werden wollen. Professor Peterson sagte vor einer Kamera, er werde sich nicht vorschreiben lassen, wie er spricht, und wenn er in Hungerstreik treten müsste zur Verteidigung der freien Rede gegen die Political Correctness. Das Video ging viral. Peterson gründete einen eigenen Youtube-Channel, um seine Lectures auch online zu halten. Doch erst als im Januar sein Buch „12 Rules for Life. An Antidote to Chaos“ erschien und Peterson daraufhin zur Channel4-Talkmasterin Cathy Newman eingeladen wurde, war es soweit: Der „Peterson-Moment“ war gekommen, wie es in der New York Times hieß. In dem Interview versuchte Newman eine halbe Stunde lang, Peterson einer sexistischen Logik zu überführen. Doch Peterson argumentierte nicht sexistisch. Er saß dort, eher schmal und zurückgenommen, referierte ruhig seine Studien aus der klinischen Psychologie zur Frage nach dem Gender Pay Gap und hielt seine feingliedrigen Hände im Schoß verschränkt. Er sagte etwa, ein Grund dafür, dass Frauen weniger verdienen, sei, dass sie weniger konfrontativ aufträten. Newman wurde drängender und begann ihre Sätze immer wieder mit: „Was Sie also wirklich meinen…“ Seitdem explodieren die Maschinen, wenn man nach Peterson sucht, stündlich kommen neue Einträge hinzu. Sein Buch schoß auf Platz 1 der Amazon-Bestseller. Mehr als sechs Millionen Menschen haben das Video von Channel 4 gesehen und kaum eine englischsprachige Zeitung hat nicht darüber geschrieben. Obwohl Peterson darin überhaupt nichts Neues sagt. Für die Kommentatoren, die ihn feierten, offenbart sich in diesem Interview jedoch etwas anderes: Der Mann aus der Wissenschaft argumentiert logisch, während eine radikale Feministin ihn grundlos als Sexisten anprangert. Dass letztere auch noch eine Talkshow moderieren darf, bestätigt in den Augen seiner Anhänger genau das, was Peterson in seinen tausend Youtube-Videos beschwört: Eine postmoderne Invasion, die unsere westliche Zivilisation bedrohe, mit ihren Sprechverboten etwa. Auch das ist keine besonders neue Behauptung, doch Peterson schafft es scheinbar, denjenigen, die ihr ohnehin schon glauben, einen Ausweg aufzuzeigen. Er ist ihr Messias. Jordan Peterson ist der Selbsthilfe-Guru des verwirrten Mannes, derjenige, der Ordnung in das intellektuelle Chaos der Trump-Ära bringen soll, der neue ideologische Anführer des konservativen Lagers, eines Lagers, das er weit zu spannen weiß. In seinen Videos analysiert er biblische Texte, zitiert Nietzsche und Hobbes und referiert auf das Tierreich – um doch immer wieder zur gleichen Mission zu gelangen: Die Zuhörer, die ganzen jungen Männer, die dort vor ihren Laptops sitzen oder in der Vorlesung, sollen sich nicht verunsichern und entmutigen lassen von den postmodernen Mächten, sondern aufstehen, ihr Leben in die Hand nehmen und die Uni-Räume zurück erobern. Auch sein Buch hat er für diese jungen Männer geschrieben, die sich vaterlos fühlen, einsam, haltlos in einem chaotischen moralischen Vakuum, permanent übertroffen und erniedrigt von Frauen. Das Buch beginnt mit dem „Lobster“: Jordan Peterson liebt Hummer, er schätzt sie als Vorbilder. Im Verhalten von Hummern erkennt er die ideale Gesellschaft. Auf mehreren Seiten führt er aus, wie Hummer kämpfen, wie sie sich fortpflanzen, wie sie ihre Hierarchie organisieren und welche Serotonin-Spiegel sie haben. „Schau zur Inspiration auf den siegreichen Hummer mit seinen 350 Millionen Jahren an praktischer Weisheit“, schreibt Peterson. Und dann: „Steh aufrecht, nimm Deine Schultern zurück.“ Das ist der erste Rat, den Peterson den jungen Männern in seinem Buch erteilt. In der Einleitung erklärt er dessen Ursprung: 2012 habe er angefangen, auf dem anonymen Online-Forum „Quora“ Fragen zu beantworten – und die Leser seien begeistert gewesen. Vor allem seine Antwort auf die Frage „Was sind die wertvollsten Dinge, die jeder wissen sollte?“ sei beliebter gewesen als alles, was je auf diesem Forum geschrieben wurde. #Bildungssystem2022 #JordanPeterson #Lobster1984
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