Kraft durch Freude - Urlaub im Dritten Reich,Geschichte,History Teil 3

Für die nationalsozialistischen Ideologen war Freizeit nicht als Selbstzweck denkbar, sondern musste im Dienste des Staates und des Volkes stehen. Offizielles Ziel von KdF war „die Schaffung eines neuen deutschen Menschen und einer neuen deutschen Gesellschaftsordnung. Der politischen und der wirtschaftlichen folgt die gesellschaftlich-kulturelle Neuordnung der deutschen Volksgemeinschaft“.[3] Auf der anderen Seite diente auch diese Organisation letztlich der Kriegsbereitschaft. Ein gesundes und motiviertes Volk galt den Nationalsozialisten auch als besonders kriegstüchtig. Die erhöhte Produktion, die man sich erhoffte, kam den Rüstungsbetrieben zugute. Erst kurz vor Kriegsbeginn wurden diese Ziele auch offiziell bekanntgegeben. Die Grundidee von KdF beruhte auf soziologischen Erkenntnissen. Die immer effizienter werdende Arbeitswelt der Industriegesellschaft (Taylorismus, Fordismus) zermürbte die Arbeiter physisch und psychisch. Robert Leys ideologischer Grundgedanke war es, der Arbeiterschaft in ihrer Freizeit die Möglichkeit zur Erholung zu geben. Die Erholung sollte nicht der Langeweile und dem Amüsement dienen, sondern gezielt die Kräfte der arbeitenden Bevölkerung wiederherstellen, sie mit Energie und „Kraft“ für die Arbeit zu erfüllen. Die „Kraft durch Freude“-Aktivitäten wie Theaterbesuche, Urlaube und Rundfahrten zu niedrigsten Preisen waren Teil der Bemühung der nationalsozialistischen Führung, den deutschen Staat zur „Wohlfühldiktatur“ (Götz Aly) zu machen.[4] Hitler selbst wird von Ley mit folgenden Worten zitiert:
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