Antonín Dvořák - Sinfonie Nr. 5 F-Dur | Ruth Reinhardt | WDR Sinfonieorchester

Antonín Dvořáks Sinfonie Nr. 5 F-Dur op. 76, gespielt vom WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Ruth Reinhardt. Live aufgenommen am im WDR Funkhaus. Antonín Dvořák - Sinfonie Nr. 5 F-Dur op. 76 00:00:00 I. Allegro, ma non troppo 00:13:24 II. Andante con moto 00:20:44 III. Scherzo. Allegro scherzando 00:28:03 IV. Finale. Allegro molto WDR Sinfonieorchester Ruth Reinhardt, Leitung ► Mehr zum Sinfonieorchester, zu Konzerten und aktuellen Livestreams gibt es bei ► Das WDR Sinfonieorchester bei Facebook Werkeinführung: Die Sehnsucht nach der Heimat spiegelt sich in kaum einer anderen Komposition so leidenschaftlich und plastisch wie in Antonín Dvořáks Sinfonie “Aus der Neuen Welt“. Offiziell kündet die Musik vom Amerika- Abenteuer des Komponisten in den Jahren 1892 bis 1895. Aber ebenso ist sein großes Heimweh präsent, dem er dann auch ein Jahr vor seinem Vertragsende als Direktor des National Conservatory of Music in New York nachgab und zurück in seine tschechische Heimat reiste. Zwanzig Jahre früher malte sich der 33-jährige Dvořák seinen späteren Ruhm noch nicht wirklich aus. Doch eine leise Vorahnung hatte er schon, denn 1874 war ihm erstmals ein Stipendium zugesprochen worden – vom Staat Österreich-Ungarn. Die Kommission in Wien war hellauf begeistert von Dvořáks Leistungen. Und so war der junge Komponist im Sommer 1875 hochmotiviert und komponierte in nur etwa sechs Wochen seine fünfte Sinfonie. Dafür hatte er sich nach Mittelböhmen zurückgezogen, in das kleine Dorf Vysoká u Příbramě. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Als Brahms zwei Jahre später seinen Verleger Fritz Simrock auf Dvořák aufmerksam machte, nahm der unter anderem diese Sinfonie in Druck. Um für seinen neuen Schützling die besten Chancen auf dem Markt herauszuholen, schönte Simrock Dvořáks kompositorische Bilanz: Er veröffentlichte die Fünfte als Nr. 3 und verlieh ihr statt der eigentlich vorgesehenen Opuszahl 24 die deutlich höhere 76. Auch wenn die fünfte Sinfonie noch nicht ganz mit den Nummern 7 bis 9 mithalten kann, hat Dvořák damit gegenüber ihren Vorgängerinnen nahezu einen Quantensprung vollzogen – und zwar formal wie in der ausgeloteten Instrumentierung. Hin und wieder ist die Fünfte als seine “Pastorale“ bezeichnet worden. Das verdankt sie ganz profan ihrer Entstehung in der Natur. Und auch der Beginn in den Klarinetten verströmt eine eindeutig ländliche Stimmung. Bei der Uraufführung im März 1879 applaudierte das Prager Publikum freundlich, aber nicht unbedingt frenetisch. Bis zum Jubel um die Sinfonie “Aus der Neuen Welt“ investierte Dvořák noch viel Fleiß und Energie. (Text: Otto Hagedorn)
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