Ware, Geld, Überproduktion & Krieg - Prof. Jochen Hörisch über Thesen von Prof. Alfred Sohn-Rethel

Prof. Dr. Jochen Hörisch über die Thesen und Erkenntnisse von Prof. Alfred Sohn-Rethel (* 4. Januar 1899 in Neuilly-sur-Seine bei Paris; † 6. April 1990 in Bremen) war ein deutscher Nationalökonom und Sozialphilosoph. (...) Erst spät im Leben erfuhr er Anerkennung durch die 68er-Bewegung. Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld machte anlässlich des Begräbnisses von Adorno 1969 die Bekanntschaft von Sohn-Rethel. Auf dessen Zuraten verfasste Sohn-Rethel sein opus magnum Geistige und körperliche Arbeit, womit er im undogmatischen Teil der Studentenbewegung großen Anklang fand. Besonders Hans-Jürgen Krahl und Oskar Negt waren sehr von seiner materialistischen Erkenntnistheorie beeindruckt. Auf Fürsprache und Vermittlung von Negt erhielt Sohn-Rethel 1972 bis 1976 eine Gastprofessur am mathematischen Fachbereich der Universität Bremen. 1978 folgte eine ordentliche Professur, die er bis Mitte der 1980er Jahre innehatte. In der industriesoziologischen Forschung der 1970er und 1980er Jahre hatte er mit seinem Subsumtionstheorem einen großen Einfluss vor allem beim Institut für Sozialforschung (IfS) und beim ISF München. 1984 heiratet er zum dritten Mal, die Buchhändlerin Bettina Wassmann. Er freute sich über die Stunden, die er, zumeist vormittags, arbeiten konnte, da ihm seine Augen zusehends zu schaffen machten, und saß zusammen mit Detlev Claussen an einer Neufassung seiner Faschismusanalyse. Quelle:
Back to Top