Grosz: “Na, Söderlein. Kleines, eitles, feiges fränkisches Bratwurstbarönchen? Blamabel, Herr Söder! Mich vor Gericht zu zerren, hat sich nicht ausgezahlt. Sich mit mir anzulegen, war vielleicht der falsche Weg. Der Ösi hat dem bayrischen Maulhelden juristisch eine auf den Latz gegeben. Jetzt haben Sie es schwarz auf weiß, amtlich: Man kann und darf Sie in gewissen Zusammenhängen als Södolf, als Corona-Autokrat bezeichnen, als Landesverräter titulieren. Man darf Ihnen nun amtlich unterstellen, kein Gewissen zu haben. Verheerend, eine solches Zeugnis von der eigenen, weisungsgebundenen Justiz, wenige Wochen vor der Landtagswahl ausgestellt zu bekommen. Herr Söder, mir ist schon klar, dass Sie die Tragweite dieser Einstellung rein intellektuell nicht verstehen. Sie gehören zu jener Spezies von Mensch, die als Maulheld wenngleich rhetorisch kaputt groß austeilen, aber nicht einstecken können. Ihnen fehlt eben Intelligenz, Demut, Größe, Loyalität, Menschenliebe, rhetorische Begabung. Ihnen fehlt alles. Alle Charaktereigenschaften, die selbst ein Seehofer oder ein Stoiber hatten, aber man bei Ihnen erfolglos sucht. Sie sind eben ein Egoist und als solcher werden Sie entlarvt und ewig scheitern. Das gesamte konservative Bayern hat sich mittlerweile von Ihnen abgewandt. Gibt es Ihnen nicht zu denken, dass ich nach Ihrer Anzeige hunderte Mails und Briefe von namhaften Rechtsexperten, Künstlern, Unternehmern, Freiberuflern, Handwerkern, ja selbst Adeligen, Landwirten, Frauen, Männern aus Bayern erhalten habe, die alle einst die CSU wählten und sich heute dank Ihrer Politik von ihrer ehemaligen politischen Heimat verabschiedet haben? Weil Sie an der Spitze des Freistaates eben nicht als Landesvater wahrgenommen werden. Weil man Ihnen die Machtgier in den Augen ansieht. Sie haben keine Menschenliebe, Sie haben auch keine Achtung vor der Demokratie. Sie sind durch Intrige und glückliche Zufälle in ein Amt gespült worden, dessen Schuhe Sie nicht einmal ansatzweiße ausfüllen können. Die Kutte machte den Mönch, der Trachtenjanker noch lange keinen bayrischen Ministerpräsidenten. Sie sind ein Scheinkonservativer, der die konservative Sache verrät. In Wahrheit blinken Sie rechts und biegen links ab. Weil Ihr ideologischer Unterbau relativ ist. Der Relativismus ist mir ein Gräuel. Tut mir leid, Söderlein. Und danke für den Fehdehandschuh, ich kommen bis zur Landtagswahl regelmäßig nach Bayern. Denn dieses Match, es steht übrigens 1 : 0, lasse ich mir nicht entgehen.“