In der Lüneburger Heide fertigt Rheinmetall Kriegsgerät und Munition für die Ukraine. Exklusiver Einblick in die Produktion.
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Es ist ein besonderer Ort tief in Niedersachsen. Verborgen in einem Waldgebiet nahe der Ortschaft Unterlüß im Süden der Lüneburger Heide fertigt und testet Deutschlands größter Waffenhersteller Rheinmetall mit Hochdruck Kriegsgerät und Munition für die Ukraine.
Für die Mitarbeiter eine neue Zeit, denn neben den neuen Produktionen hat sich auch der Blick auf ihre Arbeit seit Beginn des Ukraine-Krieges verändert: “Früher mussten wir uns hier den Weg zur Arbeit schon mal durch eine Demo bahnen und waren die Buhmänner“, erinnert sich ein Mitarbeiter. “Jetzt ist das, was wir machen, wichtiger geworden.“
Exklusiver Zugang zum Waffenhersteller Rheinmetall
Ein halbes Jahr lang erhielt NDR Reporter Klaus Scherer exklusiven Zugang sowohl in die Werkshallen als auch zum Schießplatz. Keinem Fernsehteam wurden bisher derart umfassende Einblicke ermöglicht. Zudem begleitet Scherer Konzernchef Armin Papperger an die Frankfurter Börse, als der Konzern im Frühjahr in den DAX aufsteigt, und zum vertraulichen Gespräch mit dem ukrainischen Botschafter in Berlin.
In der Düsseldorfer Konzernzentrale stellt sich Papperger schließlich auch einem ausführlichen Interview, nicht nur über den Imagewandel des Konzerns seit dem Ukraine-Krieg, sondern auch zu Kritik am Rüstungskonzern, etwa wegen umstrittener Geschäfte mit Golfstaaten.
Test für Flugabwehrmunition für die Ukraine gedreht
Der Film beginnt mit einer Szene im August, als Mitarbeiter des Konzerns auf dem werkseigenen Schießplatz in Niedersachsen neue Flugabwehrmunition für die Ukraine testen, die hier binnen weniger Monate für den Gepard-Panzer neu konzipiert und angefertigt wurde. Im Kontrollraum bauen sich zu jeder Salve Datenkurven auf: Austrittsgeschwindigkeit bei Mündungsfeuer, Dauer der Leuchtspur, Schusszahl pro Minute. Es ist jene Munition, auf die Kiew sehnlichst wartet, um sich gegen russische Luftangriffe zu verteidigen. Das NDR Team hat den Aufbau der neuen Fertigungsstraße begleitet.
Ungarns Verteidigungsminister testet Panzer
Auch als Konzernchef Papperger hier jenseits der Öffentlichkeit einen hochrangigen Kunden empfängt, läuft die Kamera mit. Angereist ist der Verteidigungsminister Ungarns, der bald darauf in tarngefleckte Panzer steigt, selbst einen Kanonenschuss auslöst und sich schließlich per Nebelwerfer samt Fahrzeug in Tarnwolken hüllt. Detailreich erklärt Papperger ihm Panzermunition, Fahrzeuge und Drohnen, elektronisches Equipment für Grenadiere, die vernetzte Kriegführung der Zukunft. Der Mann, der den Konzern seit mehr als zehn Jahren führt, erscheint als überzeugender Verkäufer.
Wie erleben die Rheinmetall-Mitarbeiter die neue Wertschätzung?
Die zentrale Frage des Films richtet sich jedoch an die Mitarbeiter. Jahrzehntelang wurden sie öffentlich eher gemieden, wenn nicht von Kritikern beschimpft. Wie erleben sie die neue Wertschätzung? Wie prägt die Zeitenwende ihren Alltag? Verbinden die Beschäftigten ihre Arbeit mit den Kriegsszenen, die sie allabendlich in den Nachrichten sehen? Manche tun es, manche nicht. Über Anerkennung indes freuen sich alle.
“Damit der Film möglich wurde, mussten wir nicht nur Geheimhaltungs- und Sicherheitsregeln beachten, sondern auch den Persönlichkeitsschutz von Werksmitarbeitern und Aktionären“, sagt Scherer zu den Drehbedingungen. “Umgekehrt legten wir Wert darauf, überall Fragen stellen zu können, auch spontan. Das hat funktioniert.“
Bild: picture alliance/dpa/Philipp Schulze | Look: Studio Fritz Gnad
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