SOLWEIN - Meine Sonnenwende

Leuchtend einst in hehrer Klarheit Sah ich eine Sonne geh’n, Bilder ew’ger Wunderbarheit Sah ich schimmernd mich umsteh’n; Gold’ne Blüthen sah ich hangen Aus dem blauen Aethermeer Und in rothem Feuer prangen Sah’ ich Berge, riesig hehr. Meine Linke hielt umschlungen Eine Himmelstochter hold, Meine Rechte hoch, geschwungen Einen Zauberstab von Gold; Ungemeine Tage zogen Aus der Zeiten Schoos hervor Und in’s Ungemess’ne flogen Die Gedanken stolz empor. Aber Sonnwendfeuer glühen Von den Bergen heut’ in’s Land; Gold’ne Abendfunken sprühen An des Dämmerhimmels Rand; Schimmernde Gestalten stiegen Hin und kehren nimmermehr, Leise ferne Lieder wiegen Sich im Düster hin und her.
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