DER ANDERE BAUERNPROTEST: Landwirte fordern gentechnikfreie und nachhaltige Agrarpolitik
DER ANDERE BAUERNPROTEST: Landwirte fordern gentechnikfreie und nachhaltige Agrarpolitik
Lautstark und mit mehreren Dutzend Traktoren haben Bauern in Berlin vor der SPD-Zentrale für eine nachhaltigere Landwirtschaft demonstriert. Mehrere Hundert Menschen versammelten sich nach Polizeiangaben am Samstag vor dem Willy-Brandt-Haus in Kreuzberg und sangen «Wir haben es satt» und «Jeder kann etwas tun». Lautes Hupen, Trommeln und Dudelsackmusik begleitete den Protest unter dem Motto «Gutes Essen braucht Zukunft – für eine gentechnikfreie, bäuerliche und umweltverträgliche Landwirtschaft!». Im Anschluss zog der Protestzug zum Kanzleramt, mittlerweile mit mehr als 1000 Menschen, so die Polizei.
Aufgerufen zu der Demonstration hatte das Bündnis «Wir haben es satt!». Dessen Protestzug findet seit vielen Jahren stets während der Agrarmesse Grüne Woche statt. Etwa 40 bis 50 Traktoren waren seit dem Morgen aus der Region angereist. Die meisten kamen nach Angaben des Bündnisses aus Richtung Blankenfelde. Nach einem Zwischenstopp am Berliner Messegelände ging es im Konvoi nach Kreuzberg.
Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehörten Kleinfamilien, nahezu jedes Alter war vertreten. Auf Transparenten war unter anderem zu lesen «Bäuerinnenland gehört in Bäuerinnenhand», «Essen ist politisch!» oder «Bauern vor Konzerninteressen». An einem anderen Traktor war auf einem Laken in bunter Schrift zu lesen «Rechte Rüben Unterpflügen» - wohl in Anspielung darauf, dass zuletzt auch von rechtspopulistischer Seite zur Teilnahme von Bauernprotesten aufgerufen worden war.
Ähnlich wie der Bauernverband, der die Proteste der vergangenen Wochen initiiert hatte, stört sich auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft als Teil des «Wir haben es satt»-Bündnisses an den geplanten Subventionskürzungen beim Agrardiesel. Darüber hinaus hat das Bündnis aber deutlich andere Ziele als der Bauernverband. Zum Trägerkreis des Bündnisses gehören unter anderem der Nabu, der BUND, Fridays For Future und die Deutsche Umwelthilfe.
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